Muraho,
seit einem Monat bin ich jetzt in Ruanda. In der Zeit habe ich so viel erlebt, dass es fast gar nicht zusammenzufassen ist. Gerade sitze ich in einem Bus von Kigali, der Hauptstadt, zurück in meine Einsatzstelle Kigeme. Ich habe nun die nächsten 4 Stunden Zeit, um meinen ersten Blog-Eintrag für euch zu schreiben.
Also fangen wir ganz vorne an:
Am 27.08.24 ging es Abends gegen 22:00 Uhr los nach Frankfurt, von da aus ging es dann um 5:50 Uhr erst nach Brüssel und dann nach Kigali. Die Flüge liefen reibungslos und unter uns vier Ruanda-Freiwilligen stieg die Aufregung immer mehr. Gegen 19 Uhr erreichten wir den Flughafen in der Hauptstadt Kigali. Um diese Zeit war es bereits stockdunkel. Nach dem Visaprozess und der Gepäcksuche wurden wir von unserem Mentor Damascene abgeholt.
Durch die Dunkelheit sahen wir auf dem Weg zum Gasthaus jede Menge Lichter, die von den Häusern strahlten. Nach einer halben Stunde kamen wir dann bei unserem Gasthaus in Gikondo (einem Stadtteil in Kigali) an, in welchem wir unsere nächsten zwei Wochen verbringen sollen, um unser Visum zu beantragen. Nachdem wir unser Gepäck auf die Zimmer gebracht hatten, bestellten wir im angrenzenden Restaurant noch Abendessen. Nach einer Stunde Wartezeit aßen wir das erste Mal Kochbananen und Pommes in Ruanda. Nach dem Essen fielen wir alle ziemlich erschöpft ins Bett.
Am nächsten Morgen konnten wir ausschlafen, da wir unser Frühstück erst für 9 Uhr bestellt hatten. Zum ersten Mal probierten wir Baumtomaten, süß-säuerliche Früchte und frische Ananas. Bis nachmittags hatten wir Zeit, um uns etwas zu ordnen und die wunderschöne Aussicht zu genießen. Nachmittags half uns Damascene das erste Mal Geld abzuheben, das nach einem defekten Automaten und ein paar Fehlversuchen auch sehr gut funktionierte. Im Anschluss fuhren wir mit Damascene das erste Mal nach Downtown Kigali, um uns SIM-Karten zu besorgen. Um ca. 20:30 Uhr waren wir wieder im Gasthaus und gingen auch wieder relativ schnell schlafen. Die ersten paar Tage verbrachten wir damit, unser Kinyarwanda zu verbessern und uns in Kigali zu akklimatisieren. Wir erlebten das erste Mal den für die anfangende Regenzeit typischen plötzlichen Starkregen und am Sonntag ging es um 7:30 Uhr in den englischen Gottesdienst, in welchem wir herzlich begrüßt wurden.
Über Instagram haben wir andere Freiwillige kennengelernt, die sich zum Zeitpunkt ebenfalls in Kigali aufhielten und trafen uns nachmittags in einem Café mit ihnen. Wir fuhren zum ersten Mal mit dem Moto-Taxi zu dem Café, was sehr viel Spaß machte.
Das Treffen war sehr schön, und wir erfuhren viele neue Dinge. Am Montagmorgen fuhren wir zum MINAFET (Ministry of foreign affairs), um dort Dokumente für den Visa-Prozess zu beantragen. Die nächsten Tage waren dann wieder gefüllt mit verschiedenen Aktivitäten mit den anderen Freiwilligen sowie unserem Sprachkurs. Am Donnerstag holten wir die Dokumente beim Minafet ab und beantragten unser Visum. Das Wochenende verblieben wir noch in Kigali und unternahmen viel mit den anderen Freiwilligen. Am Montag wurde Tobi als Erster abgeholt und zu seiner Einsatzstelle gefahren. Da wir noch bis Dienstag blieben, gingen wir in das Genocide Memorial in Kigali. Es war eine intensive und emotionale Erfahrung, die ich jedoch als sehr wichtig empfunden habe. Am Dienstag wurden Solvej und Anni bereits am Morgen abgeholt, gegen Nachmittag wurde auch ich endlich abgeholt und nach Kigeme (meiner Einsatzstelle) gebracht.
Da dieser Eintrag schon echt lang wird, mache ich hier jetzt einen Stopp und schreibe im nächsten Eintrag über meine Erfahrungen in Kigeme weiter.
Ich hoffe, es hat euch gefallen und ihr könnt euch meine ersten Wochen hier etwas besser vorstellen.
Charlotte
8 Responses
Liebe Lotti, sehr anschaulich hast du dein Erleben und deine Eindrücke sehr gut geschildert! Habe den Bericht gerne gelesen! Weiter viel Freude bei deinen neuen Aufgaben und Entdeckungen!!
Oma
Danke für die Rückmeldung und den lieben Kommentar!
Liebe Charlotte, ich bin so froh und dankbar, dass Du gut in Ruanda angekommen bist.
Ich freue mich so für Dich, dass Du so gut aufgenommen wurdest. Deine Eindrücke hast Du gut beschrieben. Ich wünsche Dir alles, alles Gute und ich werde oft an Dich denken!
LG Oma Anne
Liebe Oma,
Ich freue mich auch sehr gut hier angekommen zu sein und fühle mich mittlerweile richtig wohl.
Danke für die liebe Rückmeldung.
LG Lotti
♡
Hallo Charlotte, ich finde das sehr mutig und aufregend, was du dir dort zutraust. Ich würde mich freuen auch weiterhin von dir zu hören und wünsche dir viele aufregende Erlebnisse. Bleib gesund und melde dich.
Opa Friedel
Lieber Opa,
ich werde mich bemühen weiterhin zu berichten und von meinen Erlebnissen zu erzählen.
LG Lotti
Liebe,Lotti, wow, ich beneide dich um deinen Mut und diese aufregende Erfahrung so weit von der Heimat zu sein! Dabei scheint ihr ja gut behütet und umsorgt zu werden. Wie schön! Kochbananen und Baumtomaten habe ich auch noch nie gegessen und mit dem Moto-Taxi zu fahren stelle ich mir auch lustig vor. Weiter alles Gute dir! Daggi