Meine neue Wohnung

Am Montag den 09.09.2024 saßen wir zu viert nach einem kurzen Frühstück zusammen und warteten auf mein Taxi, das mich zu meinem neuen Zuhause bringen sollte. Gegen 11 Uhr erhielt ich einen Anruf, dass es bald eintreffen würde. Also machten wir uns auf den Weg zum Eingangstor, und ich verabschiedete mich vorerst von Lotti, Solvej und Anni. Auch wenn ich wusste, dass ich alle drei in ein paar Wochen wiedersehen würde, fühlte es sich seltsam an, nun alleine aufzubrechen.

Die Fahrt zog sich im Mittagsverkehr über zwei Stunden, was bei einer Strecke von 50 km bedeutet, dass wir die Berge langsam hinaufkrochen. In Muhanga angekommen, wurde ich zunächst zu meiner neuen Arbeitsstelle gefahren, um dort beim Mittagessen meine neuen Kollegen kennenzulernen. Im Anschluss brachte man mich schließlich zu meiner Wohnung. Nach einer kurzen Rundtour verabschiedeten sich meine Kollegen, und ich ließ mich erschöpft, aber erleichtert, auf das Sofa sinken – endlich angekommen.

Nach einer kurzen Verschnaufpause wollte ich nun endlich meine Sachen auspacken und mich in der Wohnung einrichten. Doch als ich durch die Räume ging, fiel mir sofort der Staubfilm auf den Oberflächen auf – kein Wunder, die Wohnung war in den letzten Wochen unbewohnt. Also beschloss ich, einmal durch die Wohnung zu wischen und alles zu reinigen. Doch dann stellte ich schnell fest, dass ich weder Putzutensilien noch fließendes Wasser in meiner Wohnung hatte. Etwas niedergeschlagen ging ich in die Küche, nur um zu entdecken, dass sämtliche Sachen meines Vorfreiwilligen – einschließlich der ganzen Kücheneinrichtung – verschwunden waren.

Daraufhin wollte ich erstmal zum Hörer greifen, um meinen Mentor anzurufen, warum weder fließendes Wasser noch die Sachen meines Vorgängers vorhanden waren und warum der kaputte Herd noch immer in der Küche stand (ich wurde vorher informiert, dass dieser vor meiner Ankunft ausgetauscht werden sollte), als ich bemerkte, dass mein Handy leer war. Also schnell an die Steckdose – doch, was war das nächste Problem? Kein Strom in der Wohnung.

Zum Glück hatte ich meine Powerbanks noch aufgeladen, bevor ich aus Kigali aufgebrochen war. Nach einigen Telefonaten wurde mir glücklicherweise schnelle Hilfe zugesichert – aber leider nicht mehr am selben Tag. So saß ich gegen frühen Abend im Dunkeln in meiner Wohnung, in der ich endlich ankommen und auspacken wollte – ohne Strom, ohne Wasser, ohne Putzmittel, ohne Lebensmittel und ohne jegliche Haushaltsgegenstände. In diesem Moment hatte ich kaum die Motivation, überhaupt vom Sofa aufzustehen. Doch dann fiel mir ein, dass ich nicht ganz alleine in Muhanga war (wie ich in früheren Blogeinträgen berichtete). Also griff ich schnell zum Handy und fragte Kathi, ob sie Zeit hätte, mir ein paar Einkaufsmöglichkeiten in der Stadt zu zeigen.

Gesagt, getan – wir trafen uns in der Stadt, und ich kaufte Wasser, Kekse und Putzmittel. Danach ging es zurück zur Wohnung. Nach diesem langen Tag war ich endlich bereit fürs Bett.

Die gesamte Woche hatte ich Zeit, mich einzuleben, was ich auch dringend brauchte. Aber von Tag zu Tag wurde es besser. Am nächsten Tag ging der Strom wieder und schon einen weiteren Tag später funktionierte auch das Wasser. Zum Wochenende hin hatte ich dann die Wohnung geputzt und alle meine Sachen ausgepackt. Außerdem bekam ich Besuch von meinem Chef, der mir nicht nur versprach, schnell einen neuen Herd zu besorgen, sondern auch einen Kühlschrank für die Wohnung zu organisieren.

Nach einem wirklich holprigen Wochenstart fand diese Woche doch noch ein gutes Ende.

 

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